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Lotto-Wissen 24. Juni 2021
Lotteriebetrug
Vorsicht bei dubiosen Gewinnbenachrichtigungen
Arne Schönbohm vom Cybersicherheitsrat:
Das Internet hat Kriminellen die Anonymität gegeben, bei der Straftaten ohne jeden Bezug zwischen Opfern und Tätern vonstattengehen. 80% der digitalen Verbrechen werden hierbei von kriminellen Gruppen organisiert, die über weitreichende IT-Kenntnisse verfügen, welche ihnen ermöglichen, an geistiges Eigentum, persönliche Daten oder betriebsinterne Informationen zu gelangen. Lotteriebetrug wird hierbei meist von Gruppen aus dem Ausland verübt, was deren Strafverfolgung schwierig macht.
Diese Gruppen versuchen per SMS oder E-Mail an sensible persönliche oder finanzielle Daten heranzukommen. Dabei ist der Lotteriebetrug per E-Mail eine besonders beliebte Methode bei Cyberkriminellen, da sie mit wenig Kosten und einem geringen Zeitaufwand verbunden ist. Außerdem können Tausende von Menschen gleichzeitig erreicht werden. Das Opfer erhält hierbei eine E-Mail mit einer vermeintlichen Gewinnbenachrichtigung. In dieser wird es aufgefordert z.B. einen Anhang zu öffnen oder auf die Mail zu antworten. Im schlimmsten Fall lädt man sich hierbei Viren oder andere schädliche Software auf den eigenen PC runter. Diese kann, oft unbemerkt, Daten ausspionieren, wie z.B. Bank- oder Kreditkartendaten. Auch werden persönliche Daten gestohlen um damit weitere Verbrechen zu begehen, es erfolgt in manchen Fällen ein Identitätsdiebstahl.
Beim Lotteriebetrug über das Mobiltelefon verschicken die Täter meistens eine SMS mit einer Gewinnbenachrichtigung. Wenn der Empfänger die Nummer zurückruft, so hat er in den meisten Fällen mit hohen Telefonkosten zu rechnen. Wenn der Empfänger auf die SMS antwortet, so ermöglicht er den Betrügern, auf Informationen des Telefons, der SIM-Karte oder auf Daten von besuchten Websites zuzugreifen.
Um sich vor Lotteriebetrug zu schützen, sollte man Anhänge von verdächtigen Mails auf keinen Fall öffnen. Außerdem sollte man sich die Mails/SMS immer genau anschauen, meistens entdeckt man Rechtschreibfehler, die an der Seriosität des Absenders zweifeln lassen sollten. Vor allem gilt aber: auf gar keinen Fall Aufforderungen zur Geldüberweisung Folge leisten. Betrugsversuche sollten auch der Polizei bzw. zuständigen Strafverfolgungsbehörden gemeldet werden. Gegebenenfalls müssen Computer, Tablet oder Mobiltelefon von IT-Experten untersucht werden. Auf jeden Fall sollten Passwörter und Zugangsdaten sicherheitshalber geändert werden.
Dr. Kerstin Heiß von Res-Media
Nach wie vor werden Verbraucher mittels gefälschter Gewinnbenachrichtigungen angeblicher Lotterien getäuscht und zu Geldzahlungen veranlasst. Obgleich die Strafverfolgungsbehörden sich bemühen, die Drahtzieher solchen „Lotteriebetrugs“ zu ermitteln, sind die Geschädigten meist nicht in der Lage, ihre Verluste wiedergutzumachen.
Laut dem Europäischen Verbraucherzentrum geben sich die Drahtzieher oftmals als Mitarbeiter von existierenden ausländischen Lotterien aus. Manchmal sind es aber auch frei erfundene Lotterienamen wie „Fortune Lotteria“, „Victoria State Lottery“ etc. Die entsprechenden Banden bewegen sich mühelos rund um die ganze Welt und benutzen Handys, Postfächer, vorübergehende oder falsche Anschriften. Desgleichen fälschen sie Drucksachen und die Unterschriften verschiedener Geldinstitute. Um an das Geld ihrer Opfer zu kommen, sind die angeblichen Lotterien sehr erfindungsreich: Teilweise wird dem Verbraucher mitgeteilt, er müsse Vorauszahlungen bzw. eine Kaution leisten, um den Gewinn zu erhalten. Zum anderen wird häufig für die Auszahlung des angekündigten Gewinnes eine Bearbeitungsgebühr verlangt. Bei Gewinnern vermeintlicher Lotterien aus Spanien meldet sich ein angeblicher Mitarbeiter einer spanischen Bank und behauptet, dass der Gewinn bereits zur Überweisung bei der Bank liegt. Allerdings müsse für den Gewinn noch Steuer bezahlt werden, da der Gewinner keinen Wohnsitz in Spanien habe. Eine Masche ist es auch, dem vermeintlichen Lottogewinner einen Geldbetrag für ein angebliches Antiterror- bzw. ein Geldwäschezertifikat abzuverlangen.
Oftmals wird der Verbraucher auch aufgefordert, persönliche Daten, die Bankverbindung und eine Kopie eines Ausweises zurückzusenden. Die Kenntnis der Kontodaten ermöglicht Betrügern unter Umständen, unrechtmäßig Geld von einem Konto einzuziehen, auch wenn sie dazu keine schriftliche Einverständniserklärung und keinen schriftlichen Einziehungsauftrag haben. Häufig geben die Anrufer aber auch die Anweisung, die Steuern oder Gebühren mittels Bargeldtransfer-Service zu bezahlen. Das sei schnell, einfach und ermögliche es, dem Gewinner das Geld rascher zukommen zu lassen. Wenn die Opfer den gewünschten Betrag zahlen, werden sie unter Vorwänden angewiesen, weiteres Geld zu schicken, ebenfalls wieder mit Bargeldtransfer-Service. Die Anrufe wiederholen sich solange, bis der Betreffende nicht mehr in der Lage oder gewillt ist, Geld zu schicken.
Auf derartige Anrufe, Schreiben und E-Mails mit der Ankündigung eines ausländischen Lotteriegewinns sollte daher gar nicht erst reagiert und auch keine persönlichen Daten und Angaben über Bankverbindungen bekanntgegeben werden. Keinesfalls sollten Zahlungen geleistet werden. Offiziell zugelassene in- und ausländische Lotterieveranstalter verlangen von den Gewinnern nie Bearbeitungsgebühren oder dergleichen für die Auszahlung von Lotteriegewinnen.
Wer Opfer eines derartigen Betrugs geworden ist, sollte den Fall umgehend der Staatsanwaltschaft und/oder der Polizei melden. Die spanische Polizei hat bereits einige Mitglieder der Banden, die von Spanien aus tätig waren, festgenommen und der Justiz übergeben. Ist Geld unrechtmäßig abgebucht worden, besteht die Möglichkeit, dieses innerhalb von 42 Tagen ohne Angabe von Gründen von ihrer Bank wieder zurückholen zu lassen.
Nicolai Landzettel von Data-Sec
Für viele Menschen wäre das Schönste, das passieren könnte, den Jackpot im Lotto gewonnen zu haben. Viele Betrüger nutzen diese Tatsache aus, um den Opfern so viel Geld wie möglich aus der Tasche zu ziehen. Oft geben sie sich als ausländisches oder deutsches Unternehmen aus. Das Opfer kontaktieren sie per Mail, Post oder telefonisch.
Dem Opfer wird erzählt, es hätte ein Lotterieausschreiben gewonnen und das Geld würde bereits versandbereit vorliegen. Nun werden persönliche Daten verlangt, um das Geld versenden zu können. Der Betrüger erscheint bis hierhin sehr professionell und beantwortet auch jegliche Fragen, die gestellt werden. Dann kommt der Haken: es heißt, um das Geld bekommen zu können, müssten steuerrechtliche oder sonstige Gebühren gezahlt werden. Dafür werden bestimmte Beträge verlangt. Mit Aussagen wie „Aber was sind schon 1000€, wenn man im Gegenzug eine Million bekommt?“ wird der vermeintliche Gewinner zur Zahlung überredet. Die Opfer erwarten das Geld, doch stattdessen kommen wieder Anrufe, in denen weitere Gebühren verlangt werden. Diese Masche geht so lange weiter, bis die Betroffenen nicht mehr willig sind, das verlangte Geld zu bezahlen.
Wie sollten Sie sich verhalten und wie können Sie solche Betrüger erkennen:
- Für eine Gewinnauszahlung werden nie Gebühren verlangt.
- Geben Sie nie persönliche Informationen raus.
- Bezahlen Sie niemals Geld, das verlangt wird.
Was können Sie tun, wenn Sie schon bezahlt haben:
- Es ist möglich, sich von der Bank das gezahlte Geld zurückholen zu lassen. Kontaktieren Sie Ihre Bank, um herauszufinden in welchem Zeitraum dies noch möglich wäre.
- Melden Sie sich bei der Polizei, oft werden auch ausländische Betrüger festgenommen.
Ein altes Sprichwort sollte man sich zu Herzen nehmen: „Es ist zu schön, um wahr zu sein!“
Tina Leusbrock von Deutschland sicher im Netz
Immer wieder werden Verbraucher Opfer von fingierten Lotterien, die sie mit Gewinnversprechen täuschen. Beispielsweise erhalten diese eine Nachricht per E-Mail oder Brief, in der ihnen ein Gewinn zugesichert wird. Dabei haben sie selbst nie bei einer Lotterie ein Los gekauft. Die Masche der Betrüger: Um den Gewinn ausgezahlt zu bekommen, sollen die Verbraucher sogleich Gebühren zahlen oder Zertifikate erwerben.
Hier ein paar Tipps von Deutschland sicher im Netz e.V., wie Sie sich am besten verhalten, wenn Ihnen ein solches Schreiben oder Anruf zugeht:
- Nicht reagieren: Auf Schreiben und E-Mails mit der Ankündigung eines Lotteriegewinns sollten Sie nicht reagieren und auch keine persönlichen Daten und Angaben über Bankverbindungen bekanntgeben. Sie sollten niemals Zahlungen tätigen.
- Prüfen Sie E-Mails sorgsam: Erhalten Sie zweifelhafte Gewinnbenachrichtigungen per E-Mail mit unbekanntem Absender – oft mit Datenanhängen versehen – so löschen Sie diese einfach: es könnten Schadprogramme und Viren enthalten sein.
- Polizei melden: Wenn Sie Opfer eines solchen Betrugs geworden sind, sollten Sie den Fall umgehend der Polizei melden.
- Kontoauszüge prüfen: Haben Sie Ihre Daten bereits bekannt gegeben, so prüfen Sie Ihre Kontoauszüge, ob Ihnen Geld unrechtmäßig abgebucht wurde. In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, das Geld innerhalb von 42 Tagen zu widerrufen.
So können Sie einem Lotteriebetrug auch vorbeugen:
- Teilnahme-Regeln beachten: Sie können nur eine Lotterie gewinnen, wenn Sie selbst einen Lottoschein für das Spiel gekauft haben.
- Sehen Sie genau hin: Sollte Sie ein unerwartetes Gewinnschreiben erreichen, sehen Sie genauer hin, ob sie Rechtschreibfehler entdecken.
- Gibt es die Lotterie: Überprüfen Sie, ob die Lotterie überhaupt existiert, die Ihnen schreibt; zum Beispiel können Sie in einer Suchmaschine (Google, Bing) den Namen eingeben.
So verhältst du dich richtig im Falle einer Gewinnbenachrichtigung
Gewinner einer Lotterie zu werden, an der man niemals teilgenommen hat, ist nahezu ausgeschlossen. Sollte dich eine derartige Gewinnbenachrichtigung erreichen, dämpfe deine Freude! Öffne niemals Dateianhänge einer E-Mail, sie enthalten möglicherweise Viren, und antworte auch nicht auf Gewinnschreiben per SMS, das könnte dir teuer zu stehen kommen. Am besten solltest du derartige Schreiben oder Anrufe gänzlich ignorieren. Gib vor allem niemals persönliche Daten oder deine Bankverbindung preis! Hast du bereits Zahlungen geleistet oder Daten angegeben, so informiere umgehend die Polizei sowie deine Bank. Überweisungen kannst du innerhalb von 42 Tagen ohne Angabe von Gründen rückgängig machen.
M
von
Martin
Ob Poker, Lotto oder Statistiken im Sport. Zahlen haben mich schon immer angezogen, denn sie lügen bekanntlich nicht. Wie, wo und was lässt sich mit ihnen spielen und gewinnen? Fragen, die sich mir immer wieder aufs Neue stellen und denen ich mit Leidenschaft nachgehe.